Komplexes Trauma (C-PTBS)
Psychologische Beratung und Integration
für Komplexes Trauma oder Entwicklungstrauma (C-PTBS)
Was ist Komplexes Trauma?
Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (C-PTBS oder K-PTBS) entsteht durch länger andauernde, wiederholte Belastungen mit Erfahrungen, die als traumatisch empfunden werden. Solche Erfahrungen können sowohl in der frühen Kindheit als auch im Erwachsenenalter, beispielsweise durch Missbrauch oder Gewalt in Beziehungen, auftreten.
Im Unterschied zu komplexem Trauma tritt das klassische Trauma (PTBS) nach einem Einzelereignis auf, das als traumatisch erlebt wurde (z.B. Unfall). Komplexes Trauma unterscheidet sich vom PTBS beispielsweise in der Formung von Erinnerungen, der Persönlichkeitsentwicklung und der Beziehungsfähigkeit des Menschen.
Formen komplexen Traumas
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Traumatisierung durch anhaltende oder wiederkehrende belastende Ereignisse im Laufe des Lebens
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Transgenerationale / intergenerationale Traumatisierung: weitergegeben – biologisch oder über das Familiensystem
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Systematische oder menschliche Diskriminierung und Unterdrückung können ebenfalls Symptome komplexer Traumatisierung hervorrufen
Symptome komplexer Traumatisierung
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Hypervigilanz: eine innere Anspannung und Ruhelosigkeit, das Erwarten der nächsten Katastrophe, die weitreichende Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit hat
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Dissoziation: das Leben „ausserhalb des eigenen Körpers“ zu erleben; häufig zeigt sich dies in einer übermässigen Rationalisierung oder einer Entfremdung vom eigenen Körper und Gefühlsleben – sowie in Schwierigkeiten, das eigene emotionale und sinnliche Erleben auszudrücken
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Menschen, die dissoziieren, können zu „Macher:innen“ werden – sehr aktiv, eventuell mit Tendenz zum “Workaholismus” – und gleichzeitig Schwierigkeiten in Beziehungen haben, da die eigene Annahmefähigkeit (sich von der Umgebung, auch vom Partner beeinflussen zu lassen) erschwert ist
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Oder – je nach bevorzugter Traumareaktion (Kampf, Flucht, Erstarrung, Anpassung) – kann das Nervensystem in einem dauerhaften „Freeze“-Zustand verharren, mit Rückzug, Angst vor Sichtbarkeit und Angst vor Konsequenzen.
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Eine Neigung zu übermäßiger Ernsthaftigkeit oder innerer Starre – verbunden mit dem Erleben von Leichtigkeit und Freude als„gefährlich” oder„selbstsüchtig”
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Intensives oder dauerhaft unterschwelliges Angstempfinden; Schwierigkeiten, tiefe und anhaltende Freude zu empfinden, abseits kurzlebiger „Dopamin-Kicks“
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Gefühle von Isolation, Einsamkeit und Nicht-Dazugehören
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Anhaltende emotionale Belastung, körperliche Beschwerden, erhöhte Erschöpfungs- und Burnoutgefahr
Im Gegensatz zu einmaligen Traumata wirkt sich komplexes Trauma häufig tiefgreifend auf die eigene Identität, das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit aus, sich selbst und anderen zu vertrauen. Daher arbeite ich mit einem integrativen Ansatz, der verschiedene traumaspezifische Methoden wie EMDR, Somatic Experiencing und Kiloby Inquiry mit einer tiefenpsychologischen, existenziell-humanistischen und transpersonalen Perspektive verbindet.
Trauma und Intersektionalität
Komplexe Traumatisierung tritt häufig nicht isoliert auf, sondern ist verknüpft mit anderen persönlichen Merkmalen oder Lebensrealitäten. In meiner Praxis begegnet mir häufig die Überschneidung von:
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Komplexem Trauma und Neurodivergenz: Hochsensibilität (HSP), Hochbegabung, Autismus, AD(H)S
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Komplexem Trauma und Angststörungen: Phobien, Panikstörungen, Zwangsstörungen
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Komplexem Trauma und Migrationserfahrung: als Mensch mit Migrationserfahrung (persönlich oder als Kind von Eltern mit Migrationserfahrung), durch Kriegs- oder Genoziderfahrung, Exil, Heimatverlust
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Komplexem Trauma und marginalisierten Erfahrungen: z. B. als Teil einer unterrepräsentierten oder Minderheitsgruppe (LGBTQIA+, BIPoC)
Die gemeinsame Aufgabe
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Das Geschehene und seine Auswirkungen in schrittweise erkennen und verarbeiten
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Trauer, Angst und Wut Raum geben und diese achtsam durcharbeiten
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Ihre Fähigkeit zur Selbstregulation des Nervensystems stärken und Ressourcen für herausfordernde Situationen aufbauen
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Ihre Verbindung zu Körper und Emotionen wiederherstellen und ein gesundes, verkörpertes Selbstgefühl zurückgewinnen
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Sicherheit und Vertrauen in Beziehungen wiedererleben
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Einen authentischen Selbstausdruck üben – ohne Angst vor negativen Konsequenzen
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Heilung als individuellen wie auch kollektiven Prozess verstehen
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Ihre Ressourcen – einschließlich spiritueller oder kulturell verwurzelter Praktiken – affirmativ in den Prozess einbinden, etwa durch Ahnenarbeit oder Traditionen aus Ihrer Herkunftskultur.

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